Die Tätigkeiten sind mit hoher Verantwortung verbunden. Als selbstständige Freiberufler haften sie persönlich für ihre Arbeit und tragen Eigenverantwortung für ihre Firmen. Neben der Durchführung von Liegenschaftsvermessungen haben sich viele ÖbVI weitere Tätigkeitsfelder erschlossen und bieten Dienstleistungen für Bauherren, Architekten, Kommunen und Eigentümer. Einige führen beispielsweise Ingenieurvermessungen durch, andere sind im Bereich der Bodenordnung und Immobilienwertermittlung tätig, manche betätigen sich in der Geoinformatik.
ÖbVI benötigen fundierte Kenntnisse in der klassischen Geodäsie, was den Umgang mit modernem Vermessungsinstrumentarium inklusive Auswertesoftware ebenso einschließt wie die verschiedenen Möglichkeiten der Datenweitergabe über Schnittstellen und die Visualisierung über CAD-, GIS-, und Web-Applikationen. Für die Durchführung von Liegenschaftsvermessungen und die Fortführung des Liegenschaftskatasters ist umfangreiches Wissen des Liegenschaftsrechts sowie der Berufsordnung der ÖbVI erforderlich. Um Kunden umfassend beraten zu können, sind zusätzlich vertiefte Kenntnisse im Bereich des Planungs-, Bau-, Boden- und Umweltrechts sowie des Zivilrechts erforderlich. Aufgrund der freiberuflichen Tätigkeit und Leitung der Firmen mit teilweise einer Vielzahl von Mitarbeitern sind zudem Kenntnisse der Betriebswirtschaft und der Mitarbeiterführung von Nutzen.
Der Weg zum ÖbVI führt in der Regel über die Absolvierung der Laufbahnausbildung für den höheren technischen Verwaltungsdienst (technisches Referendariat), das man mit dem Zweiten Staatsexamen abschließt.
Mit den nachstehend beschriebenen Modulen in den genannten Bachelor- und Masterstudiengängen erhalten Studierende die fachlichen Grundlagen, um die Laufbahnausbildung zum ÖbVI einzuschlagen.