Das PSGD hat in zahlreichen Projekten präzise Koordinaten für Referenzstationsnetze in verschiedenen Ländern berechnet. Diese Koordinaten etablieren damit den nationalen geodätischen Bezugsrahmen.
Die Stabilität der Referenzstationspositionen über die Zeit wird durch wiederholte Messungen oder eine konsistente Prozessierung der über einen langen Zeitraum (mehrere Jahre) erfassten GNSS-Messungen untersucht. In einem entsprechenden Projekt wurden für das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation die GNSS-Daten des SAPOS-Netzes in Hessen aus dem Zeitraum 2002-2012 ausgewertet und die Stabilität der Stationen nachgewiesen.
Entsprechende GNSS-Auswertungen wurden auch in Gebieten, die tektonischen Bewegungen unterliegen, durchgeführt und so die Größenordnung und das Muster der tektonischen Bewegungen, d.h. die Geokinematik, bestimmt.
Die Prozessierung der Daten von permanenten GNSS-Stationen, entweder von Referenznetzeen oder geokinematischen Projekten, erzeugt Positionszeitreihen. Eine theoretisch fundierte statistische Analyse ist eine Herausforderung und wichtige Aufgabe aufgrund der in den Zeitreihen enthaltenen zeitlichen Korrelationen. Auf Basis des oben erwähnten Projekts zum SAPOS-Netz in Hessen wurde an einer optimierten Methodik zur Zeitreihenanalyse geforscht. Diese adressierte die folgenden Teilaufgaben:
- Trennung von deterministischen und stochastischen Anteilen in einer Zeitreihe.
- Identifikation eines passenden stochastischen Modells für die Daten der Zeitreihe, welches insbesondere die zeitlichen Korrelationen berücksichtigt.
- Gleichzeitige Schätzung von deterministischen und stochastischen Parametern durch Maximum-Likelihood-Schätzung.
- Modellvergleich und -bewertung mit Likelihood-Ratio-Tests.