(wird in neuem Tab geöffnet) Plakat Raw-Ansatz (Übersicht)
Die gegenwärtige Modernisierung der existierenden Systeme GPS (USA) und GLONASS (Russland), sowie die anstehende Fertigstellung der neuen Systeme Galileo (Europa) und Beidou/Compass (China) führen jedoch zu einem starken Anstieg der Anzahl an sichtbaren GNSS Satelliten sowie der Anzahl an Signalen/Frequenzen, die Nutzern zur Verfügung stehen.
Diese Entwicklung wird in Zukunft einige Vorteile bieten, sowohl für die Naturwissenschaften, als auch für (kommerzielle) Nutzer von Positionierungs-, Navigations- und Zeitübertragungsdiensten, wobei auch einige neue Probleme und Herausforderungen entstehen, die bisher nicht gelöst wurden. Die Herausforderungen beinhalten zum Beispiel die fundamentale Frage, wie Beobachtungen von mehreren Frequenzen und von Satelliten verschiedener GNSS Konstellationen gemeinsam verarbeitet werden können, um für eine bestimmte Anwendung das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Die standardmäßig weltweit benutzten Algorithmen zur Verarbeitung von GNSS Signalen verfügen nicht über die Möglichkeit, Signale mehrerer Frequenzen von Satelliten verschiedener GNSS gemeinsam zu verarbeiten, um zum Beispiel von der besseren Signalqualität neuerer Signale zu profitieren.
Die Bildung von Linearkombinationen und Differenzen ist hier immer noch Standard. Neben einem Informationsverlust ist diese Vorgehensweise unflexibel und ohne Weiteres nicht auf beliebige weitere Signale erweiterbar.
Am PSGD werden die GNSS-Beobachtungen unkombiniert und ohne Differenzbildung ausgewertet. Aktueller Gegenstand der Forschung ist die Berechnung von präzisen Satellitenuhren und -bias für PPP Multi-Signal und Multi-GNSS mit Ambiguitätenresolution.