Entwicklung von Klimaanpassungsstrategien für Verkehrsinfrastrukturen

20.04.2022

Die Projektkollaboration zwischen Hessen Mobil und dem Fachgebiet für Raum- und Infrastrukturplanung geht in die zweite Runde. Aufbauend auf das im vergangenen Jahr durchgeführte Gutachten zur Gefährdungsanalyse der hessischen Straßenverkehrsinfrastruktur, werden in dem Folgegutachten konkrete Handlungsempfehlungen und Anpassungsstrategien zur resilienteren Gestaltung der hessischen Verkehrsinfrastruktur erarbeitet.

Um die hessischen Klimaziele zu erreichen, wurde im März 2017 der Integrierte Klimaschutzplan Hessen 2025 beschlossen. Die darin enthaltene Maßnahme V 22 hat explizit die Erhöhung der Resilienz der hessischen Straßenverkehrsinfrastruktur gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels zum Ziel. Die Bearbeitung dieser Maßnahme erfolgt als Kombination aus einem wissenschaftlich geprägtem Grundlagegutachten und einer Handlungshilfe für Hessen Mobil zur Entwicklung des Schwerpunktprogramms „Klimaanpassung an Landesstraßen“.

In dem im letzten Jahr durchgeführten Grundlagegutachten wurden die durch Veränderungen der Klimagrößen Temperatur, Niederschlag und Wind auftretenden Gefahren für die von Hessen Mobil verwaltete Verkehrsinfrastruktur systematisch aufbereitet. Dabei wurde auch der Einfluss der wichtigsten räumlichen Gegebenheiten (Topografie, Bodentypen und -arten sowie Landnutzung) berücksichtigt. Darauf aufbauend wurden die für das Landesstraßennetz von Hessen Mobil relevanten Bauwerke zusammengetragen und die Auswirkungen der klimatischen Einflüsse auf diese analysiert.

Die Gefährdungsanalyse hat gezeigt, dass einheitlichen Maßnahmen zur Gefährdungsminimierung auf Landesstraßen weder auf Landesebene noch auf Klimaregionsebene möglich sind. Stattdessen muss jedes Bauwerk auf seine individuelle Gefährdung geprüft und geeignete Maßnahmen zu deren Minimierung bestimmt werden.

Das Ziel des Folgegutachtens ist es, Anpassungsstrategien gegenüber Klimaveränderungen zu entwickeln, welche sich auf die unterschiedlichen Bauwerke im System der hessischen Straßenverkehrsinfrastrukturen anwenden lassen. Um konkrete Handlungsempfehlungen formulieren zu können bedarf es der Expertise von Expert*innen aus den verschiedenen Bereichen des Straßenverkehrssektors, welche mit Hilfe von Interviews abgefragt und anschließend in das Gutachten integriert wird. Auf diese Art und Weise soll das Gutachten einen greifbaren Beitrag zur Erhöhung der Resilienz in Planung, Bau, Erhaltung, Unterhaltung und Betrieb liefern.