Das Fachgebiet berät Scientists4Future Bingen zur klimafreundlichen Stadtentwicklung

03.03.2022

Das Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung berät die Gruppe Scientists4Future Bingen bei aktuellen Stadtentwicklungsprojekten aus wissenschaftlicher Sicht. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Benjamin Kraff hat die Gruppe beraten, um möglichst nachhaltige Maßnahmen in die Debatte der Stadt Bingen einzubringen.

Ende Januar 2022 wurden im Rahmen einer digitalen Bürger:innenbeteiligung verschiedene Planungsvarianten für die Neugestaltung des „Stadteingang West“ der Stadt Bingen vorgestellt. Dieser umfasst den aktuell als Parkfläche genutzten Gerbhausplatz sowie den Fruchtmarkt, eine daran anschließende Straßenachse..

Die Scientists4Future setzten sich im Rahmen dieser Veranstaltung für die Berücksichtigung klimafreundlicher Stadtentwicklungprojekte ein. Das Fachgebiet Raum- und Infrastrukturplanung hat die Gruppe im Vorfeld bei der Ausarbeitung konkreter Maßnahmen unterstützt und beraten. Hierbei ging es um die Implementierung einer nachhaltigen Infrastruktur, die auch das Mikroklima des Stadtgebiets verbessern sollte. Einige Maßnahmen sind im Folgenden aufgelistet:

  • attraktive Fahrradachsengestaltung zwischen Rhein und Nahe mit Anbindung in Richtung Bingerbrück, Stadtbahnhof, Stefan-George-Straße sowie Richtung „CityCenter“
  • kreuzungsfreie, attraktive Rad- und Fußwegverbindung zwischen Fruchtmarkt und Museumsstraße/Hindenburganlage durch Gestaltung der Bahnüberführung ausschließlich für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Einsatzfahrzeuge
  • konsequent separate Verkehrsführung für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, insbesondere in den Unterführungen und in dem geplanten Kreisverkehr
  • zweispuriger Zweirichtungsradweg auf der Stadtseite des Fruchtmarkts (anstelle beidseitiger Fahrradspuren)
  • breitere Fahrradspuren
  • breite Gehwege
  • öffentliche Gelder nicht in Investitionen in Parkhäuser binden, stattdessen eine Nutzung der Gelder im Sinne des Klimaschutzes ermöglichen
  • Bauwerke möglichst baumaterialsparend umzusetzen, so dass diese die mit verhältnismäßig geringem Aufwand und kleinem ökologischem Fußabdruck errichtet und wieder rückgebaut werden können
  • genereller Vorrang von Radverkehr und Fußgängerströmen vor dem motorisierten Personenverkehr
  • genereller Vorrang des ÖPNV vor dem motorisierten Individualverkehr
  • fortlaufende Partizipationsmöglichkeiten für Bürger:innen (insbesondere der Anwohner:innen) zur Förderung der Akzeptanz